Würdigung Diethild Buchheim (1922-2014)

Die Stifterin und langjährige Vorsitzende des Vorstands der Buchheim Stiftung Diethild (Ditti) Buchheim ist am 8. März im Alter von 91 Jahren in ihrer Wahlheimat am Starnberger See gestorben.

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Diethild Buchheim

Frau Diethild Buchheim ist als 4. Kind eines Molkereidirektors und dessen Ehefrau am 19. Juli 1922 in Mecklenburg geboren und hat nach ihren Schilderungen eine schöne Kindheit und Jugend verbracht.

Der Jugend folgte das Grauen des Krieges, dem auch der Vater und der einzige Sohn der Familie zum Opfer fielen.

Nach dem Krieg absolvierte Frau Buchheim – den damaligen Zeiten entsprechend – eine entbehrungsreiche Buchhändlerlehre.

Um das Jahr 1950 lernte sie ihren Ehemann Lothar-Günther Buchheim kennen.

Nach einer kurzen Episode in Frankfurt erfolgte die Übersiedlung nach Feldafing, zu dem Lothar-Günther Buchheim schon vor dem Kriege persönlichen Bezug hatte.

Frau Buchheim baute mit Unterstützung auch ihrer beiden Schwestern den im Jahr 1951 gegründeten Buchheim Verlag, in dem überwiegend Kunstbücher, Kunstkalender und Kinderbücher hergestellt wurden, mit großem unternehmerischen Erfolg auf.

Vor allem aber widmete sich Frau Buchheim mit vollster Hingabe und Loyalität dem Schaffen ihres Mannes und trug durch ihren Fleiß, unternehmerischen Geschick und – wenn es nötig war – durch Diplomatie im Wesentlichen zu seinem Erfolg bei.

Das gemeinsame Schaffen erlebte seine Krönung mit der Errichtung des Buchheim Museums durch den Freistaat Bayern in Bernried, dem seit seiner Eröffnung im Jahr 2001 ein herausragender Besuchererfolg beschieden war.

Vorher bereits hatten Frau und Herr Buchheim als Stifter dafür Sorge getragen, dass ihr gesamtes Vermögen der Buchheim Stiftung zufließt.

Nach dem Tod von Lothar-Günther Buchheim traf Frau Buchheim Schritt für Schritt Vorsorge für die Stiftung und das Museum:

  • einerseits organisatorischer Art – durch Benennung von Vorstandsmitgliedern, Verjüngung des Stiftungsrats,
  • andererseits durch wohl bedachte Änderungen im Museumsbereich, die die Zukunftsfähigkeit des Museums sichern.

Ditti Buchheim ließ sich in ihrer Gelassenheit die Taktgeschwindigkeit nicht von außen vorgeben. Wichtig war ihr stets, dass das Buchheim Museum bei allen Änderungsvorschlägen, mit denen sie sich offen auseinandersetzte, Buchheims „Museum der Phantasie“ bleibt und sich in diesem Sinne weiterentwickelt.

Nachdem Frau Buchheim sich im September letzten Jahres persönlich von der Tüchtigkeit des neuen Museumsdirektors Herrn Schreiber überzeugt hatte, hat sie sich aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen.

Sie hat dem neuen Museumsdirektor durch ihre Initiative für die Chagall-Ausstellung aus den eigenen Beständen zu einem guten Start verholfen. Den Besuchern, den Museumsmitarbeitern, aber auch sich selbst hat sie mit dieser Ausstellung ein Abschiedsgeschenk gemacht.

Auch den zukünftigen Besuchern wird sie sich durch „Dittis Blätterbilder“ in Erinnerung bringen.

Frau Buchheim ist – bis zuletzt geistig hellwach – nach schwerer kurzer Krankheit am Samstag, den 08.03.2014 verstorben.

Sie hinterlässt als Basis für den weiteren Erfolg des Buchheim Museums eine für die Zukunft wohl bestellte Stiftung.

Wir werden sie sehr vermissen.

Buchheim Stiftung
Der Vorstand
Burkhard Stich, Kurt Faltlhauser


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