Chinesisches Konzert des SHANGYIN Generationen-Ensembles

Donnerstag, 29. September 2011, 18.15 Uhr

Mit den drei weltweit anerkannten Virtuosen chinesischer Instrumentalmusik:
FANG Weiling
(Erhu, Zhonghu, Voice)
WU Wei (Sheng, Erhu, Xun, Voice)
XU Fengxia (Sanxian, Guzheng, Voice)

Einführung: Dr. Irene Wegner, Asia Intercultura

Eintritt pro Person Euro 5,- (Kombiticket Museumseintritt und Konzert pro Person Euro 12,-)

Das Konzert mit drei weltweit anerkannten Virtuosen chinesischer Instrumentalmusik vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Musikkultur Chinas. Neben den kraftvollen und bisweilen martialischen Klängen des Nordens und deren enger Beziehung zur mongolischen Volksmusik wird der Bogen geschlagen zu den zarteren Tönen des Südens, wie sie südlich des Unterlaufs des Jangtse sehr beliebt sind. Auf der Basis dieser von ihren berühmten Meistern am Shanghaier Konservatorium übernommenen Tradition beschäftigen sich die drei Künstler inzwischen auch mit weiterführenden Interpretationen, die Brücken schlagen zu zeitgenössischer Musik bis hin zu freier Improvisation und zum Jazz. Auf diese Weise wird deutlich, dass die jahrhundertealten Volksmelodien Chinas kombiniert mit neuen Klangtechniken bisweilen eine Modernität erlangen, die auf Hörer in Ost und West immer wieder starke Wirkungen zeigt.

Die Künstler

FANG Weiling wurde in Shanghai, China geboren. Im Alter von 15 Jahren hatte sie ihr Debüt als Solistin bei einer Veranstaltung für junge Musiktalente und erhielt anschließend einen Studienplatz für eine solistische Ausbildung auf der Kniegeige Erhu am Konservatorium Shanghai (Abschluss 1984), wo sie dann auch unterrichtete. Nebenher trat sie häufig als Solistin bei Konzerten chinesischer Musik im Ausland auf, u.a. in Singapur, Portugal, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, England und Frankreich. Seit ihrer Übersiedlung in die Niederlande arbeitet Frau Fang verstärkt auch mit Musikern aus den Bereichen Pop und Jazz, so zum Beispiel im Sunflower Project in Belgien und beim China-Projekt des MuziekLab Brabant. Sie spielte als Solistin auf den Instrumenten Erhu und Guzheng auch mit dem Nieuw Ensemble Amsterdam. Mit den Ensembles Ziggurat und Zerafin hatte sie viele Auftritte in den Niederlanden und in Belgien.

Zu ihrem Projekt „Sunflower“ schrieb die belgische Zeitung „the Time“: Die Art und Weise, wie sie chinesische Musik mit Pop und einem Hauch von Jazz vermischte, regte die Imagination an, genau wie uns die Übersetzung eines klassischen chinesischen Liebesgedichtes einen wunderbaren Einblick gibt in universelle Phänomene.“

WU Wei ist weltweit einer der führenden Solisten der chinesischen Mundorgel Sheng. Dabei widmet er sich gleichermaßen der klassischen chinesischen Musik, zeitgenössischer internationaler Musik und der Improvisation. Herr Wu studierte am Konservatorium Shanghai und erhielt 1995 ein DAAD-Stipendium an die Hochschule für Musik Hans Eisler in Berlin. Seitdem lebt er dort. Als Sheng-Solist spielte Wu Wei mit vielen renommierten Orchestern und war auch bei international bedeutenden Festivals und Konzerthäusern zu Gast, wie den Berliner Philharmonikern unter Kent Nagano, den Los Angeles Philharmonics, dem Taipei Symphony Orchestra, den Münchner Symphonikern, der Lübecker Philharmonie, dem Ensemble Modern und dem Nieuw Ensemble, dem Konzerthaus Wien, dem Gewandhaus Leipzig, dem Amsterdam Concertgebouw, den Berliner Festspielen, der Münchener Biennale, den Donaueschinger Musiktagen, dem Holland Festival und dem San Fransisco Art Festival.

Seit 1998 wirkte Wu Wei als Interpret bei ca. 100 Welturaufführungen für zeitgenössische Komposition u.a. von John Cage, Jörg Widmann, Chen Yi, Enjott Schneider und Tan Dun. Er gewann viele internationale Preise, wie den ersten Preis im Welt-Musikwettbewerb „Musica Vitale“ in Deutschland 1996 und 2002 sowie den Deutschen Folkpreis „Global Ruth“ im Jahr 2004.

XU Fengxia ist eine international bekannte chinesische Multiinstrumentalistin. Sie wurde in Shanghai geboren und begann schon im Alter von 7 Jahren verschiedene traditionelle Zupfinstrumente zu spielen. Später studierte sie klassische chinesische Musik am Konservatorium Shanghai (Abschluss 1985). 1986 gewann sie den zweiten Preis im Chinesischen Wettbewerb für junge Talente traditioneller Musik. Danach war sie Solistin beim berühmten Shanghaier Orchester für Chinesische Musik und gab Konzerte auf vier unterschiedlichen Instrumenten u.a. in Singapur und Peking.

Seit ihrer Übersiedlung nach Deutschland im Jahr 1991 widmet sich Frau Xu auch der improvisierten Musik und dem Jazz. Außerdem spielte sie bei den Uraufführungen zahlreicher Werke zeitgenössischer Komponisten aus China und Deutschland u.a. bei der Münchener Biennale, mit dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, dem Ensemble Recherche, dem Nieuw Ensemble Amsterdam und der Bremer Kammerphilharmonie. Nebenher entwickelte sie ihr Soloprogramm konsequent weiter. Neben den starken Einflüssen der chinesischen traditionellen Musik setzt sie auch immer mehr ihre Stimme ein und verblüfft mit Vokaleinlagen, in denen die unterschiedlichsten asiatischen Gesangstechniken glaubhaft und überzeugend verwendet werden. Im Jahr 2009 erhielt Xu Fengxia zwei Preise, nämlich den Jazzpott der Stadt Essen, und für ihre Duo-CD mit dem Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.


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